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Ich zog Aya Nan weiterhin grob durch die Räume des Versteckes und trat mit ihr in den Flur, Sasori verschwand mit der anderen Schwester in seinen Gemächern und schloss die Tür vorsichtig. Er war ja so vollkommen perfekt und fürsorglich. Ich unterdrückte ein würgendes Geräusch. Dann sah ich nach hinten zu meinem Anhängsel. "So schweigsam, hat es dir die sprache verschlagen?", fragte ich etwas ruppig, aber ich lächelte sie gleichzeitig belustigt an. "Keine Angst, er hat dich heil gemacht und da macht er sie auch wider ganz!" Ich grinste, nur im äußersten Notfall wurde sie zu einer Puppe gemacht. Aber eigentlich durfte er nicht einmal das. "Dein itachi ist übrigens nicht da, um dir zu helfen."
Ich hatte nur so nebenbei aufgeschnappt, dass Aya irgendwie etwas mit Itachi zu tun hatte, auch wenn ich mir das schlecht vorstellen konnte. Mal abgesehen davon, dass der Blödmann es bei Frauen leichter hatte ... Ich verfinsterte meinen Blick beim Gedanken an den Uchiha. Blödmann.
Ich warf Deidara (meinem Nachbarn, neeein) einen bösen Blick zu, der nur noch finsterer wurde, als er das mit Itachi sagte. Als er sich wieder umdrehte, erschien ein Lächeln auf meinen Lippen. Schnell formte ich einhändig das letzte Fingerzeichen, das mir noch fehlte, die anderen hatte ich bereits in der Aufregung beim Rausgehen vollführt.
"Bist du da so sicher?", dröhnte in diesem Augenblick eine tiefe Stimme durch den Gang. Deidara und ich wirbelten herum, und entdeckten Itachi, der so eben um eine Ecke gebogen kam. Ich musste mir das Grinsen verkneifen. Meine Doppelgänger waren perfekt. Niemand würde sie enttarnen können, da sie mithilfe meiner Fähigkeiten sogar das Chakra ihres Originals besaßen. "Lass sie los, du Kind", befahl der Uchiha verächtlich, sprich: befahl ich. Mit großen, beinahe schon ängstlichen Augen blickte ich zu dem Blonden, der nicht so viel älter als ich sein konnte. Eigentlich war mir seine Reaktion auch völlig egal, ich war inzwischen viel zu wütend um ihn zu verschonen. Itachi formte die Fingerzeichen für das Jutsu der flammenden Feuerkugel. Ich musste mir verkneifen, in mich hinein zu lächeln. Es war möglich seine Bunshin Jutsus vollführen zu lassen, solange man diese Jutsus ebenfalls beherrschte. Eigentlich führte ich es also aus. Wie gut, dass ich mich so mit den Uchiha und ihren Katon Techniken auskannte.
Als die riesigen Flammen auf uns zurasten, riss ich mich von Deidara los und formte einen engen, aber dicken Schutzschild aus Chakra um mich. Ich beschloss noch einen drauf zu legen. Während die Feuerbrunst über uns herein brach, formte ich schnell die Fingerzeichen für einen zweiten Doppelgänger, dann erhob ich mich. "Spinnst du?", schrie ich Itachi (also mich) zur Tarnung an, ehe eine weitere Stimme ertönte. "Kleine Nan, alles okay?" Kisame kam uns von der anderen Richtung entgegen. Fast hätte ich laut losgelacht. Dank meines Kekkai Genkais konnte ich Deidara nach Strich und Faden reinlegen. Es war eigentlich unmöglich für ihn, meine Idee zu durchschauen. Und wenn er die beiden angreifen würde, würde ich es einfach so aussehen lassen als wären es ihre Doppelgänger gewesen. Schließlich hatte ich fast dieselben Elemente wie die zwei. Hierbei hatte Deidara keine Ahnung, was ich für welche besaß, aber die von Kisame und Itachi, die kannte er vermutlich.
"Komm Aya, ich bring dich zu deinem Zimmer", sagte Itachi nun gefühlskalt und "eingeschüchtert" lief ich zu ihm hinüber. Wenn alles glatt lief, könnte ich an der Seite des falschen Itachi nun das gesamte Versteck erkunden. Und wenn Deidara versuchen würde uns aufzuhalten, würde ich ihn einfach mit Kisame angreifen.
Ich klatschte laut und beglückwünschend in die Hände, bevor ich grinsend zwei Kunei in die Köpfe von "Kisame" und mir selbst rammte. Die ziemlich beeindruckenden Doppelgänger lösten sich auf und das Chakra verfloss. "Tja, Deidara, ohne Dojutsu ist das Leben schwer!", sagte ich und ging auf Aya zu. "Wirklich, sehr spannende Technik, aber ich würde nicht immer so viel von dir preisgeben, dann haben deine Kräfte irgendwann keinen Reiz mehr." Ich sah sie emotionslos an und blickte dann zu dem verstörten Akatsuki. "Du bist doch da?", fragte Deidara verwirrt und immer noch etwas durcheinander.
"Pain hat die Mission verschoben", entgegnete ich und zuckte mit den Schultern. "Du sollst stattdessen einen kleinen Auftrag mit Kisame durchführen!" Dann legte ich die Hände auf Ayas Schultern und beugte mich zu ihr herunter. "Eigentlich solltest du auf dein Zimmer, aber jetzt wirst du wohl mit zu mir kommen müssen", wisperte ich in ihr Ohr und ein kleines Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Sie war hartnäckig und kämpfte um ihren eigenen Willen, aber sie hatte keine Chance. Nicht, solange ich in ihrer Nähe war.
"Ich habe ihr Essen fallen lassen, hast du etwas oben, dass du ihr geben kannst?", fragte Deidara kalt und versuchte so zu überspielen, wie peinlich es ihm war, dass ein Mädchen ihn fast hereingelegt hatte. "Ja, habe ich." Dann schob ich Aya bestimmend vor mir her und als ich mir sicher war, dass Deidara außer Hörweite war, sagte ich: "Du brauchst dringend etwas neues zum Anziehen!" Ihre jetzigen Klammoten waren zerschlissen und dreckig. Der Körper unter dem Stoff jedoch relativ wohl geformt.
"Und ich hoffe, dass du gerne Onigiri isst?", fragte ich und musste in diesem Moment husten. Etwas Blut wurde dadurch nach oben befördert und kurz löste ich eine Hand von der Nan, um es mir wegzuwischen. Die Wahrheit war, dass die Mission ausfiel, weil meine Gesundheit im Moment wieder an einem sehr kritischen Punkt angelangt war, und ich vorerst meine Kräfte wieder sammeln musste. Sprich, ich sollte mich ab jetzt rund um die Uhr um Aya kümmern und mich von dieser "kurrieren" lassen. Dafür musste ich aber erst zugeben, dass ich todkrank war, und das würde ich auf meinem Zimmer machen ... Ich konnte nur hoffen, dass sie mir helfen würde, wenn ich ihr von unseren neusten Entdeckungen berichtete.
Ich versteifte mich. Warum. Immer. Ich. "Wärst du nicht aufgekreuzt, hätte ich nichts preisgegeben", schoss ich trotzig zurück und verschränkte herausfordernd die Arme. Kurz verfolgte ich etwas deprimiert die Konversation von Itachi und Deidara, ehe ich noch mehr erstarrte. Etwas schweres legte sich auf meine Schultern und im selben Augenblick spürte ich einen kalten Atem an meinem Ohr. Etwas in mir zog sich zusammen und mein Herz fing an unkontrolliert zu rasen. Itachi war nah. Viel zu nah. Und seine Worte ... Wehe du wirst jetzt rot, Aya Nan! Allerdings konnte ich mit einer gewissen Zufriedenheit feststellen, dass mein Plan dennoch funktioniert hatte. Irgendwie jedenfalls. Ich war Deidara los und war mit Itachi unterwegs. Zwar nicht ganz auf die Art, wie ich mir das vorgestellt hatte, aber ziemlich in die Richtung. Wir setzten uns in Bewegung. Auf seine Worte hin seufzte ich. "Ja, ich weiß", sagte ich frustriert. "Da war so ein Kerl gewesen, der sie mir mit Kunais und Tritten zerfetzt hat. Schlimm oder?" Meine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus. Kopfschüttelnd lief ich weiter. Trotz der Dunkelheit und obwohl ich ihn nicht erkennen konnte, spürte ich dennoch das Itachi mich musterte. Jetzt wo er mein Gesicht nicht sah, konnte ich ja ungestört ein bisschen erröten.
"Ich liebe Onigiri", murmelte ich leise und sehnsüchtig, mein Magen sprach an dieser Stelle. Plötzlich ertönte ein Husten hinter mir und der Uchiha ließ mich kurz los. Eigentlich wäre das die perfekte Gelegenheit für einen erneuten Fluchtversuch gewesen, doch ich war wahrscheinlich zu gutmütig um diesen nicht zu ergreifen. Die Wahrheit war, dass mich die Sorge ergriff, und das, obwohl es sich um Itachi handelte, den ich eigentlich hassen sollte! "Alles in Ordnung?", fragte ich betroffen und wandte mich leicht um, damit ich ihm ins Gesicht blicken konnte.
Wir kamen zur Treppe, und mit der Treppe kam das Licht. Ich wusste, dass die Spuren des Blutes noch zu sehen waren und versuchte deshalb möglichst unempfindlich zu gucken. Sie musste nicht erkennen, dass mein Magen sich drehte und ich von Schmerzensströmen durchzuckt wurde. "Alles okay", los ich und loste sie die Stufen nach oben in den Drei-Zimmer-Gang bis hin zur letzten Tür.
Meine Hände klammerten sich an ihre Schulter, als könnte sie mir entwischen, wenn ich den Griff zu sehr lockerte. "Du verstehst noch zu wenig", sagte ich zusammenhanglos, aber es traf den Nagel auf den Kopf. Sie verstand das alles nicht, sie fühlte sich nur als Opfer, getrieben von Drang sich selbst zu retten. Sie wusste nichts von den Zielen dieser Organisation oder meiner eigentlichen Geschichte. Sie wusste nichts von Mandara Uchiha, beziehungsweise Obito. Wenn sie ihm begegnen würde, wäre er lediglich Tobi für sie. "Und du wirst nicht verstehen, wenn du dich weiterhin blockierst!" Meine Stimme nahm einen belehrenden Ton an und ich fügte hinzu: "Die Dinge stehen im ständigen Wandel, und manchmal muss man bereit sein, in eine andere Richtung zu denken!"
Vor der letzten Tür stehend, beugte ich mich über sie und drückte die Klinke nach unten. Dann öffnete sich die Tür, und ich verschwand mit der Nan in mein Zimmer, in der Hoffnung dort schnell meine Medikamente zu mir nehmen zu können.
Next Morning:
Nachdem ich in dem Zimmer von Gaaras Mörder (Ich hatte beschlossen ihn so zu nennen!) aufgewacht war, irrte ich nun durch die Flure meines Gefängnisses. Irgendwo hier war meine Schwester, vielleicht war sie verletzt oder wurde misshandelt- aber meine Augen waren zu schwach um ihr Chakra zu finden. Es half gerade um den Personen auszuweichen, die durch den Flur liefen und die anscheinend zu dumm waren, sich nach rechts oder links zu drehen und in die Aushöhlungen in den Wänden zu sehen. Zu mindestens hatte mich bisher keiner entdeckt. Nicht das zwielichtige Duo mit dem Typen und seiner roten Sense, und auch nicht mein blonder Entführer, der allein durch die Gänge gestreift war. Okay, wenn ihr ehrlich war, ich stand auch nicht gerade nur an die Wand gedrückt, nein, ich benutze mein 'Erdversteck: Jutsu des Felsverstecks' und verschmolz mit den Wänden, damit ich für die Augen von normalen Ninjas unsichtbar war.
Ich fragte mich, wo Gaaras Mörder, der Puppenspieler, abgeblieben war. Es war schon ganz schön nachlässig eine Gefangene allein zu lassen, auch wenn sie angeschlagen war ... und sich bei jedem Schritt schwer tat, aber seit letzter Nacht ging es mir wieder deutlich besser. Aber mir war es recht, dass er nicht damit zu tun hatte mich zu beobachten, denn sonst könnte ich wohl kaum nach meiner Schwester suchen.
"Aya", fragte ich leise in die dunkle Stille und setzte wieder einen Schritt vor den anderen, lauschte herankommenden Personen und hielt die vom Noctemgan erfüllten Augen offen. Ich fröstelte leicht und rieb mir nervös über die Arme, die von einer angstgefüllten Gänsehaut geprägt waren. Verflucht nochmal, ich will nach Hause! Zu Tante Mei, zu Senseij Baki, vielleicht zu Vater, aber auf jeden Fall weg von diesem düsteren Ort an dem alles von Kälte verschluckt wird. Ich wollte nur beruhig irgendwo liegen und träumen und nicht verkraften müssen, dass einer meiner engsten Freunde tot war ... ich bald tot war ... Aya bald tot war ... und irgendwie alles anders verlief als geplant!
Diese Welt war verdammt.
Bis gerade eben hatte ich noch in meinem Zimmer gesessen und mir Notizen zu Itachis Krankheit gemacht. Ich würde ihn - falls mein mörderischer Senseij noch am Leben war - später noch zu einigen Punkten befragen müssen, doch das hatte Zeit. Ich fühlte mich gut. Ich hatte geduscht und von Konan neue Sachen bekommen. Sehr zu meinem Verdruss waren sie in den Akatsukifarben rot und schwarz gehalten, doch insgesamt sahen sie wunderschön aus.
Ich versuchte ein stolzes Lächeln zu unterdrücken, während ich mich vor dem Spiegel drehte. Ich sah anders aus als sonst. Mein Gesicht war in den letzten Tagen schmaler geworden, ich sah älter aus, reifer. Mit der neuen Kleidung fast schon gefährlich. Als ich daran dachte, dass ich so wahrscheinlich wirklich wie ein echtes Akatsuki Mitglied wirkte, verging mir das Lächeln wieder. Mit einem schweren Seufzen blickte ich an die gegenüberliegende Wand hinter der Itachis Zimmer lag. Hinter der sein Bett lag. Wäre die Wand nicht vorhanden, würden unsere Schlafplätze genau neben einander liegen. Wenigstens schläfst du nicht neben Deidara, munterte ich mich schließlich grinsend auf.
Dann tat ich etwas, was ich schon den ganzen Morgen lang getan hatte. Ich aktivierte mein Noctemgan und suchte die Gegend nach meiner Schwester ab. Als ich heute früh aufgewacht war, war mein erster Gedanke Sayori gewesen. Gestern in dem ganzen Itachi Chaos hätte ich sie beinahe vergessen. Deswegen fühlte ich mich schlecht. Wahnsinnig schlecht.
Es war mir einfach gefallen den Ursprungsort des Chakras meiner Schwester ausfindig zu machen. Doch weder ihr Chakrafluss, noch sie selbst waren in Bewegung. Sie hatte sich schon die ganze Zeit am selben Ort aufgehalten. Ich dachte an Deidaras Worte von gestern zurück. Er hatte gesagt, dass sich Sasari um sie kümmern würde, was bedeutete, dass er das vielleicht auf die selbe Art getan hatte, wie er sich auch um mich "gekümmert" hatte. Er war nett zu ihr, erzählte ihr dann irgendwas schlimmes und nockte sie dann aus. Es wäre also kein Wunder, wenn meine Schwester ebenso wie ich an ihr - an das - Bett gefesselt wäre. Doch nun war es anders. Sayoris Chakra war in Bewegung, sie war in Bewegung. Ich spürte kein anderes Chakra neben ihr, sie musste also allein unterwegs sein. Glücklich und etwas panisch zugleich, erschuf ich mir einen Itachi Doppelgänger - er würde hoffentlich Verständnis dafür haben, falls er mich erwischte - und eilte dann aus der Zimmertür. Oh Sayori, was hast du dir nur dabei gedacht? Wenn dich jemand sieht ... Doch vielleicht hatte meine Schwester ja gar keine Art Einweisung so wie ich bekommen. Während ich zielstrebig durch das schwarze Labyrinth hastete, erinnerte ich mich daran, wie ich sie bei ihrer Ankunft für fast tot gehalten hatte. Vielleicht hatte sie seitdem ja mit noch niemandem gesprochen. Vielleicht war sie einfach in einem fremden Zimmer aufgewacht. Einsam, ängstlich, verletzt. Ohne zu wissen wo sich befand, außer mit dem Wissen bei den Akatsuki gelandet zu sein. Vielleicht glaubte sie, dass ich bereits tot war.
Nun fing ich an zu rennen. Der falsche Itachi tat es mir gleich. Sayori ..., dachte ich wehmütig und strich mir im Laufen eine Träne aus dem Augenwinkel. Ich konnte nur hoffen, dass jetzt niemand kam.
Doch das Glück schien mir hold zu sein. "Aya", hörte ich ein bekanntes Flüstern und fast wäre ich an ihr vorbei gerannt. "Sayori", seufzte ich mit einem erleichterten Strahlen auf und war kurz davor, die Wand zu umarmen, von der ihr Chakra ausging. "Alles in Ordnung mit dir?", fragte ich und ließ Itachi für mich den Gang auf und ab wandern, um die Gegend nach irgendwelchen Akatsuki abzusuchen.
"Aya!", sagte ich etwas lauter, als sie tatsächlich vor mir stand ... und das nicht allein! Neben ihr her lief kein geringer als- nein- das war Doppelgänger. Ein sehr guter Itachi-Doppelgänger. Das erkannte ich, als ich mich von der Wand löste und mit Hilfe meines Noctemgans Ayas Jutsu durschaute, obwohl es eigentlich perfekt war, aber aus irgendeinem Grund konnte wir meistens die noctemgangebundenen Jutsus der jeweils anderen durchschauen. "Wie? Was?", fragte ich aufgeregt und trat vollkommen aus der Wand heraus. Erst dann kam mir die alles umfassende Erkenntnis. "Du lebst!", rief ich aus und warf mich Aya an den Hals, drückte sie so fest wie ich konnte. Dabei spürte ich, wie schwach ich eigentlich noch war und lehnte mich erschöpft an meine Schwester. Hörte ihr Herz schlagen und meins. "Was passiert mit uns?", fragte ich tieftraurig und spürte, wie die Dunkelheit des Flurs wieder eine Gänsehaut über meinen Rücken jagte. Dann löste ich mich ruckartig von ihr und musterte sie genauer. Sie sah älter aus, trug neue Klamotten und ihr Haar, es wirkte anders ... Mir war der etwas andere Geruch aufgefallen, aber jetzt sah ich erst, dass sich verändert hatte. "Was haben sie mit dir gemacht?", fragte ich halb entsetzt, halb erstaunt und trat ein paar Schritte zurück. Schritte die hohl in der ewigen Leere wiederklangen. "Und warum der?" Ich neigte den Kopf zum Doppelgänger und versuchte mir einen Reim auf die Dinge zu machen, aber es bildeten sich nur tausend neue Fragen in meinem Kopf. Ein leises Pochen breitete sich hinter meiner Stirn aus, und ich wusste, dass ich blass war. Aussah wie eine wandelnde Leiche, schwach und durchscheinend. Gerade noch dachte ich, Aya wäre vielleicht auch schon tot, jetzt fragte ich mich, ob diese Organisation von Bekloppten ihr Gehirn verändert hatte, damit sie so gelassen und so anders hier herumlief!!!
"Ich brauche Antworten", seufzte ich und widerstand dem Verlangen auf den Boden fallen zu wollen. Ich verstand jetzt gar nichts mehr ...
Ich legte den Kopf auf ihre Schulter und schloss die Augen, während ich leise vor mich hin schniefte. Kurz zog ich sie noch etwas enger an mich, aus Angst, sie könnte verschwinden, doch dann löste sich Sayori auch schon mit einem Ruck von mir los.
Beinahe schon schuldbewusst blickte ich an mir herab. "Mein alte Kleidung war zerrissen und in letzter Zeit habe ich sehr wenig zu essen bekommen, das ist alles denke ich." Abgesehen von den Dingen, die ich erlebt und gesehen hatte. Denn diese hatten mich vielleicht nicht nur innerlich verändert, sondern möglicherweise auch den Ausdruck in meinen Augen oder gar meine Präsenz. Einige Dinge schienen mir nun klarer. Itachi zum Beispiel war nicht mehr die grauenvolle Person für die ich ihn anfangs gehalten hatte. Es kam mir sogar so vor als hätte ich mich ein wenig mit Kisame oder auch Konan angefreundet. Oder ich war einfach nur zu nett und gutgläubig. Wie so oft.
Nachdenklich rieb ich die Handflächen in einander, was ich manchmal tat, wenn ich überlegte. Nur waren sie dieses Mal von den langen schwarzen Ärmeln meines Gewandes bedeckt, die ich so liebte.
Ich fühlte mich wie eine Verräterin.
"Sayori, ich glaube sie wollen, dass wir der Organisation beitreten!", gestand ich nun ängstlich und blickte mich automatisch nach jemandem um, der uns hören konnte. Doch kein Chakra war zu spüren. "Ich bin mir nicht sicher, ob sie tatsächlich nur unsere Augen wollen ..." Dann folgte ich ihrem Blick zu Itachi. Automatisch wurde ich ein bisschen rot und konnte lediglich hoffen, dass sie es in dieser Dunkelheit nicht erkennen konnte. "Itachi ist in der Organisation sehr angesehen. Mit ihm kann ich mich praktisch überall hinbewegen." Ich lächelte über die Logik dieser Worte, doch das war ja noch nicht alles. Mein Lächeln verschwand wieder und eindringlich blickte ich meiner Schwester in die von ihrem schönen Kekkai Genkai gezeichneten Augen. "Ich habe das Gefühl dass er etwas verbirgt, verstehst du? Itachi ist nicht derjenige für den er sich ausgibt, aber auf eine gute Weise!" Er ist so nett zu mir ... "Wenn da mehr hinter der Geschichte steckt, dann muss ich das wissen, das kannst du doch sicher nachvollziehen, oder?" Traurig sah ich sie an. Sayori wusste wie sehr mir die Uchiha am Herzen lagen, daher sollte sie meine nächsten Worte eigentlich nachempfinden können. "Des ... deswegen habe ich ihn gebeten mein Senseij zu sein." Ich hielt die Luft an. Jetzt war die Katze aus dem Sack. Ich hatte den ultimativen Verrat begangen, jedenfalls schien es in meinen Augen so. "So komme ich näher an ihn heran, verstehst du?", fügte ich hastig hinzu.
"Beitreten? Beitreten?", fragte ich verständnislos und sah meiner Schwester mit weit aufgerissenen Augen entgegen. "Das ist nicht dein ernst oder?" Mein Blick viel intensiver auf die neue Kleidung. Schwarz und Rot. Zwar in dem selben Stil, wie auch ihr letztes Outfit, aber trotzdem ganz anders. Der Stoff hüllte sie ein und verschleierte den Blick auf sie.
"Ich meine, sie haben dich in wenigen Tagen schon so sehr verändert, was soll dann passieren, wenn du länger hier bleibst?" Mein Mund stand leicht offen, mein Haar umrandete wirr mein Gesicht, aber in meinen Augen loderte ein Feuer der Wut. Auch wenn ich meine Schwester mehr als alles andere auf der Welt liebte, sie hatte mich schwer enttäuscht. Sie hatte mich verletzt. Ich hatte mir die ganze Zeit Gedanken darüber gemacht, ob sie noch lebte und sie hatte sich einfach mal schnell zu einem Mitglied machen lassen- Warte Sayori. Das stimmt nicht! Du weist nicht, ob sie ihnen schon ein Versprechen abgenommen hat. Aber sie war anscheinend nah dran. "Du nutzt das also aus, um alles zu erkunden?", fragte ich neugierig und lächelte schon fast wieder. Gerade als ich ihr deshalb vorschlagen wollte, dass wir und einen Plan zurechtlegen mussten, wie wir fliehen, da schleuderte sie mit etwas ins Gesicht. Nichts materielles, aber die nächsten Worte trafen mich, wie ein Faustschlag ins Gesicht.
"Du glaubst daran, dass ein Mensch der ein ganzes Massaker vollbracht hat, nebenbei im Alleingang, dass in ihm etwas Gutes steckt!", ich zog eine Augenbraue nach oben und musterte sie äußerst kritisch. Sie hatte also doch eine Gehirnwäsche bekommen. Ich kannte niemanden, den Aya mehr hasste als Itachi, neben dem Berater natürlich. Aber sonst gab es niemanden der ihr so viel Leid zugetan hatte, wie der Uchiha. Der Hass auf Itachi war eins der stärksten Bänder zwischen ihr und Sasuke gewesen, nebst ihrer Freundschaft. Wie konnte sie, also wie kam sie dazu zu glauben, dass Itachi nicht der sein sollte, für den ihn alle hielten? Was hatte er ihr angetan!
"Nein, Schwester, ich glaube ich kann das nicht nachvollziehen ..." Ich erwiderte ihren traurigen Blick und schaltete mein Noctemgan ab, da ich bei weitem nicht mehr genug Kraft hatte für beides. Bei ihren nächsten Worten schnellte ich jedoch zurück und erhob meine von Chakra umhüllten Hände. "Aya, Nein!", sagte ich eindringlich und Tränen bildeten sich in meinen Augen. "Ich verstehe das nicht!" Wie konnte sie ihm vergeben, wo sie doch immer nur schlechtes über Itachi Uchiha sagen konnte. Wie konnte sie bereit sein, sich täglich von ihm trainieren zu lassen! Ich unterdrückte das Verlangen ihr eine zu klatschen in der Hoffnung, sie würde aufwachen, aber mir war bewusst, dass vor mir die echte Aya stand. Die immer schon einen tragischen Hang dafür hatte die Geschichten der Uchihas zu erkunden und die sich damit ins Verderben stürzte. "Warum Aya, erkläre es mir!", schrie ich ihr uns Gesicht, mir war egal ob mich jemand hörte.
So komme ich näher an ihn heran ... Nein, nein, nein. Das konnte sie doch nicht wollen!
Ich blickte ebenfalls wieder an mir herab. "Ich kann doch nichts für mein Aussehen", sagte ich ein wenig bockig und rieb mir eine getrocknete Träne von der Wange. Als ich Sayori wieder in die Augen blickte, zuckte ich zusammen. Ihr Blick erschreckte mich und ich erkannte darin, wie sauer und enttäuscht sie war. Etwas in meiner Brust verkrampfte sich und das schlechte Gewissen drohte mich zu übermannen. Doch warum fühlte ich mich so schlecht? Was hatte ich schlimmes getan, außer mich entführen zu lassen? Der Rest war doch ganz von allein gekommen.
Ihre nächsten Worte brachten mich zum Lächeln. Ich nickte. "Überleg doch wie viel wir herausfinden könnten..." Dieses Wissen würde uns allerdings nur etwas bringen, wenn wir es auch weitertragen könnten. Sprich: falls uns eine Flucht gelang.
Dann sagte sie etwas, was mir erneut einen größeren, schlimmeren Schmerz in die Brust trieb. Ich dachte an Joko und Sasuke, an ihre Eltern, an all die Unschuldigen, die mein Senseij auf dem Gewissen hatte. Tief einatmend ließ ich ihre Anschuldigungen auf mich prasseln. Langsam, aber entschlossen nickte ich. Ja, ich glaube daran, dass in Itachi etwas Gutes steckte. Aus tiefstem Herzen glaube ich daran.
Erschrocken wich ich schließlich vor meiner Schwester zurück. Wollte sie mich etwa angreifen? Mit geweiteten Augen starrte ich auf ihre von gefährlichem Chakra umflossenen Hände, ehe mein Blick und alarmiert zu ihren Augen wanderte. Doch alles was ich darin laß war Enttäuschung und Verständnislosigkeit, nur ein geringes Maß an Wut. Ich wollte ihr aufmunternd meine Hand auf die Schulter legen, ließ es jedoch bleiben. Sollte ich ihr von Itachis Krankheit und meiner Aufgabe erzählen? Er hatte zwar nichts darüber gesagt, doch vielleicht sollte ich Schweigen darüber bewahren. Was jedoch ... an einen noch größeren Verrat grenzte. War ich wirklich so loyal einem Mann gegenüber, der seine ganze Familie ausgelöscht und meinen besten Freund getötet hatte? So loyal, dass ich bereit war, Geheimnisse vor meiner Schwester zu haben? Ich schluckte. Nein. "Außerdem hat er eine unheilbare Krankheit. Sie zwingen mich, ihm mein Chakra zu geben, andernfalls würden sie mich mit Gewalt dazu nötigen. ... Wir können sowieso nicht mehr entkommen, Sayori, daher ist es doch besser aus unserem Aufenthalt das Beste zu machen, oder?", fragte ich heiser. "Vielleicht solltest du dir auch jemanden suchen, der dich unterrichtet. Dann können wir aus dem ganzen hier noch unsere Vorteile ziehen ..." Für mich klangen meine Worte selbst ein wenig nach Gehirnwäsche, doch sie musste zugeben, dass sie auch durchaus plausibel waren. Sehr sogar.
Plötzlich registrierte ich ein fremdes Chakra. Auch durch die Augen meines Doppelgängers konnte ich ihn erkennen: Sasori. Ich versteifte mich ein wenig, konzentrierte ich mich doch mehr auf den falschen Itachi, der seinem vermeintlichen Kollegen gemächlich entgegen blickte. "Hallo, Sasori. Ich habe die hier gerade abgeholt. Ihre Schwester hat genervt, deswegen habe ich erlaubt dass sie sich sehen dürfen.", sagte Itachi in seiner üblichen Emotionslosigkeit und sah böse zu mir hinüber. Trotzig blickte ich zurück, ehe ich meinen Blick mit unverhohlener Feindseligkeit auf Sasori richtete. Diesmal nicht gespielt.
"Überleg doch, wie schlimm sie uns verletzen könnten, mental und körperlich!", konterte ich selbstbewusst und kopfschüttelnd, aber ich wusste, dass es nichts brachte, mit Aya zu diskutieren. Sie war länger hier, hatte sich mehr Gedanken über unsere Lage gemacht und sie hatte Zeit sich auf alles einzustellen. Ich stand immer noch ziemlich orientierungslos da, ohne Anhaltspunkte und voller Fragen mit seltsamen Antworten.
Eine unheilbare Krankheit?! "Itachi Uchiha, der absoluten Spitzenkämpfer und Akatsukimitglied ist krank? .... Tötlich?" Ich sah meine Schwester etwas gelassener an, meine Arme hingen wieder schlaff zur Seite und der Blick aus meinen Augen war leer. Sie zwangen sie, ihn mit Chakra zu versorgen. "Du weist, dass ich gerade den absolut wahnwitzigen Gedanken habe, freizudrehen und alle zu töten, die mir über den Weg laufen?", fragte ich sie mit aggresiver Stimme und angespanntem Körper. Ich konnte nicht fassen, dass sie so etwas wirklich von ihr verlangten, sie dazu zwangen! Mit meiner kleinen Schwester sollte so nicht umgegangen werden! "Und das ist der Grund warum du dich mit deinem Schicksal abgefunden hast? Du meine kleine Schwester deren Wille unbrechbar ist?", ich sah sie traurig an. "Aber vielleicht finde ich niemanden, dem ich irgendwann genug vertrauen könnte, um mich unterrichten zu lassen und wer sagt, dass nicht nur du leben darfst und ich die bin, die sterben musst?" Ich konnte den Gedanken nicht unausgesprochen lassen, trotzdem wollte ich gerade eine Hand nach ihr ausstrecken, um sie in eine Umarmung zu ziehen, da hörte ich Schritte.
Aya schien schneller zu bemerken, dass sich etwas anbahnte und sie zog eine geniale Show ab, als Gaaras Mörder um die Ecke kam und alle mit kritischem Blick musterte. Aber der Itachi-Doppelgänger war gut, obwohl ich nicht wusste, ob er sich so Verhalten würde. Ich wusste nichts persönliches über Itachi Uchiha, kannte nur seine Geschichten. Und obwohl ich möglichst nichts kaputt machen wollte, rutschten mir die spitzen, an Sasori gerichteten, Worte einfach heraus: "Na, suchst du dir jemand neuen zum töten!" In selben Moment dachte ich an seine viel zu intensiven Berührungen am vorherigen Abend und daran, wie meine Haut gebrannt hatte und nun wieder brannte. Ich wusste, dass sich eine schwache und vollkommen unpassende Röte auf meinen Wangen bildete, für die ich mich selber hasste. Aber Sasori sah schon ziemlich gut aus, selbst wenn er einen meiner engsten Vertrauten auf dem Gewissen hatte. Wenigstens konnte ich ihm noch einen finsteren Blick zuwerfen, ohne dabei schwach zu wirken. Er hatte mich gestern einfach ausgenockt!
"Aya, sag mal, ist es berechtigt, den da, also Gaaras Mörder zu hassen oder sollte ich mich ihm fügen?", fragte ich sehr leise. Ich hatte Angst, jetzt, da ich auf dem Weg war ein Mitglied zu werden (Oh mein Gott!!) irgendwelche Fehler zu begehen...
Ich fasste sie an ihre Arme und blickte ihr eindringlich in die Augen. "Sayori, gerade deswegen müssen wir uns ihnen doch ergeben! Wir haben entweder die Möglichkeit uns mit ihnen anzufreunden und neue Fähigkeiten zu erwerben, oder aber wir wehren uns - was ja bisher toll geklappt hat... gegen jeweils zwei von ihnen! - verlieren dann, und müssen so oder so die gleichen Tätigkeiten ausüben. Nur eben unter schrecklichen Schmerzen, Demütigung und ohne Gegenleistung." Ich verschränkte die Arme mit einem leicht wütenden Funkeln in den Augen und blies mir eine Strähne aus dem Gesicht. Natürlich konnte ich ihre Meinung verstehen, schließlich ging es mir zu Beginn ganz genauso. Doch ich hatte über meine Situation nachgedacht und war letztendlich zu diesem Ergebnis gekommen. Und wenn sie immer noch meine liebe, intelligente Schwester war, würde auch sie dahinter kommen. Warum wusste sie nicht, was gut für sie war?
Bei ihren nächsten Worten nickte ich lediglich. Dann musste ich grinsen. "Und du weißt, dass wir hier bei Akatsuki sind, einer Organisation die nur aus S-Rang Schwerverbrechern besteht, von der jedes Mitglied ungefähr doppelt so stark ist wie jede einzelne von uns?" Meinte sie das wirklich ernst? Begriff sie überhaupt nicht, dass wir hier nicht den Hauch einer Chance auf einen Ausweg hatten? Wir hatten beide gegen Itachi und Kisame verstärkt. Und sie hatte sogar noch mit Verstärkung gegen Sasori und Deidara versagt.
Zwar hing ich an diesen Gedanken fest, doch entlockten mir ihre nächsten Worte einen traurigen Blick. Ein wenig von mir selbst enttäuscht, richtete ich meinen Blick zu Boden. Aber hatte ich nicht alles richtig gemacht? War es nicht so das Beste gewesen? Mit dieser Entscheidung.
Gerade als ich etwas auf ihre Worte erwidern wollte, tauchte auch schon Sasori auf.
Fast schon grinsend blickte ich von meiner Schwester zu dem Puppenspieler. Sie provozierte ihn, so schien es mir, doch das hatte ich ja anfangs auch mit Itachi getan. Außerdem konnte ich ihre Wut absolut nachvollziehen. "Hasse ihn", sagte ich munter, in Gedanken daran, wie der Rothaarige mir damals erst ein Schlafmittel verpasst und mich dann darauf hin gewiesen hatte, dass er bald Sayori entführen würde.
Er ignorierte unsere Worte und sah stattdessen misstrauisch zu Itachi. "Weißt du was mir Deidara neulich interessantes erzählt hat, Aya?", fragte er ohne den falschen Itachi aus den Augen zu lassen. "Du sollst ziemlich gut darin sein, Doppelgänger, die sich in keinem Detail von ihren Originalen unterscheiden, zu erschaffen." Oh oh. Jetzt musste ich mir was einfallen lassen. Itachi ging einen Schritt auf Sasori zu. "Ja, mich hat sie damit auch schon drangekriegt.", sagte er mit einem milden Lächeln und blickte zu mir hinüber. "Du hast mich eben unterschätzt", grinste ich böse - was irgendwo passte, denn der echte Itachi lag jetzt vielleicht immer noch ausgenockt in seinem Bett und hatte von all dem hier keine Ahnung. "Natürlich", erwiderte Itachi ironisch mit einem Augenrollen. Dann deutete er mit einem Nicken auf Sayori. "Also. Was ist jetzt? Brauchst du die jetzt noch, oder kann ich beide gleich mit zum Essen nehmen?" Gerade als der Rotschopf etwas erwidern wollte, hallte eine andere Stimme durch die Gänge. Die gleiche Stimme, die auch gerade eben gesprochen hatte...
"Also, das machst du, wenn ich schlafe?", fragte ich lachend und kam auf die kleine Drei-Mann-Gruppe zu. "Das finde ich sehr unloyal von meiner Schülerin!" Dabei fixierte ich Aya mit meinem Sharingan und sah ihr eindringlich in die Augen, während ich auf meinen Doppelgänger zulief. "Er wird immer besser", lobte ich sie, doch im selben Moment packte ich das Genick meines Doppelgänger-Ichs und brach es. Sie musste sehen, dass mir nicht gefiel, dass sie ihre Kraft auf diese Art und Weise missbrauchte. Das Chakra umhüllte mich kurz und ich dachte an meine letzte Berührung damit zurück. Das unglaubliche Gefühl und die Halluzinationen, die damit einhergingen. Ayas Kraft hatte es wirklich geschafft mich auszunocken und wer weiß, was sie alles in der Zeit angestellt hatte, wo sie mein künstliches Ich begleitet und gedeckt hatte. "Sasori, ich weiß, du wärst vielleicht dahinter gekommen, aber Aya kann man nicht vertrauen. Ich habe gerade eine Konferenz eingeleitet, die ihre Sicherheitsmaßnahmen näher beschränkt!" Jetzt wurde mein Blick etwas böse, denn wenn ich sie wirklich trainieren sollte und sie somit näher an mich heran kam, dann musste ich ihr vertrauen können. Zu mindestens ein kleines bisschen und im Moment führte sie sich eher rebellisch auf. "Aber vielleicht lernt sie, wenn Pain sie belehrt hat ..." Wovor ich im tiefsten Inneren eine Heidenangst hatte, denn dann würde Aya nicht so gut wegkommen, wie bisher und wir hatten sie alle nicht schlecht behandelt. Aber vor Sasori wollte ich meine umsorgte und frauenfreundliche Seite nicht allzusehr raushängen lassen.
Kurz viel mein Blick auf ihre Schwester. "Du hast doch bestimmt auch einen Trick um dich fortzubewegen oder?" Doch die Schwester von Aya zog nur die Augenbrauen hoch und schüttelte dann den Kopf. "Ich bin verloren ...", jammerte sie und ließ sich gegen die Wand fallen. "Wisst ihr, macht was ihr wollt mit mir, ich kann nicht mehr." Kurz überlegte ich, wie sie das meinte, dann sah ich zu Sasori. "Du solltest netter zu deinen Schützlingen sein", sagte ich streng und sah dann zu Aya, "Aber auch nicht zu locker." Sonst würde er den gleichen Fehler begehen wie ich und jemanden zu nah an sich heran lassen. Ich erinnerte mich wieder an meine Gedanken oder vielmehr meine Wünsche, als ich unter den Einfluss des betäubenden Chakras stand. Unwillkürlich fiel mein Blick auf Ayas Schlüsselbein ... So etwas durfte nicht nochmal passieren, sonst würde ich es mir wirklich wünschen! Das und die dann entstehenden Gefühle würde alles gefährden. Ich lief ein paar Schritte auf Aya zu und flüsterte sanft und gleichzeitig kalt in ihr Ohr. "Ich glaube es ist besser, dich von deiner Schwester zu trennen und wieder in mein Zimmer mitzunehmen." Die Zweideutigkeit meiner Worte übersah ich. Stattdessen fügte ich hinzu: "Und mit ich glaube, meine ich, Aya wir gehen!" Ich legte wie üblich meine Hände auf ihre Schulter und wendete dann den Blick auf Sasori. "Du hast die Ehre dich um die andere zu kümmern. Übrigens erzählte mir Zetsu gerade, dass der Kazekage von Suna wiederbelebt wurde ... deine Großmutter hat sich geopfert für sein Leben." Ich wusste nicht, ob das bei Sasori eine emotionale Regung bewirken würde oder nicht, dafür konnte man seine Gefühle noch schwerer einschätzen als meine, aber ich wollte es ihm gesagt haben. Es kam wir so vor, als müsste man jemanden über den Tod eines Verwandten informieren ... "Mir geht es übrigens wieder besser", wisperte ich Aya ins Ohr und schob sie sacht in die Richtung unser Zimmer. "Die Sachen stehen dir gut ...!"
Aya Nan, neues verbündetes Mitglied Akatsukis und meine Schülerin, sowie Lebensretterin ... Sie war schon zu sehr in mein Leben getreten, als da sich sie noch herausstoßen könnte, aber ich musste mich bemühen, sie auf Abstand zu halten. Sie passte nicht wirklich in meinen Plan ...
Am liebsten wäre ich explodiert. "Scheiße, Itachi!", rief ich wütend und gleichzeitig unheimlich genervt. "Warum kommst du immer und machst mir mein Spiel kaputt?!" Ehrlich! Jedes Mal musste der Typ aufkreuzen und mir meine Pläne ruinieren. "Besser", murmelte ich abfällig. "Er ist ..." Ich hielt inne und starrte hinüber zu meinem erloschenen Doppelgänger. "War perfekt." Mit einem Kloß im Hals schob ich die Lippen vor und wandte den Blick trotzig zur Wand. Itachi schien wütend. Ich wollte ihn jetzt nicht ansehen.
Bei seinen nächsten Worten jedoch konnte ich nicht anders als die Augen aufzureißen und den Uchiha wieder anzustarren. Was? Eine Konferenz mit ... mit Pain? Angsterfüllt wich ich einen Schritt vor ihm zurück. Pain. Allein sein mächtiges Chakra war in der Lage mir eine eisige Gänsehaut den Rücken hinunter zu jagen. Hinzu kam sein besonderes Kekkei Genkai und die Tatsache dass er der Anführer der Akatsuki war. Schon bei unserer ersten Begegnung hatte ich eine wahnsinnige Angst vor ihm verspürt- Warum tat Itachi so was? Ich dachte ... ich hatte gedacht ... Was Aya, hast du wirklich gedacht ihm läge etwas an dir? Er war doch nur hinter deinem Chakra her!, flüsterte eine gehässige Stimme in meinem Kopf, von der ich mir sicher war, dass sie recht hatte. Hatte ich mich wirklich so in dem Uchiha geirrt? Enttäuscht und vielleicht auch ein kleines bisschen schuldbewusst blickte ich zu ihm hinüber. Dann sah ich zu meiner Schwester. Mit zusammen gepressten Lippen fasste ich sie an der Schulter und versuchte ihr mit einem Blick mitzuteilen, wie leid mir das alles tat. Bevor ich jedoch etwas hätte sagen können, spürte ich bereits einen kalten Atem an meinem Ohr. Worte, die mir eine Gänsehaut den Rücken hinunter jagten. Ich gestattete mir es, kurz die Augen schließen. Als ich sie wieder öffnete, konnte ich Sayori nicht mehr aus den Augen lassen, während Itachi sprach. Was sie jetzt wohl dachte? Immerhin klangen seine Worte ziemlich ... naja. Ich versteifte mich unter seiner Berührung und rührte mich keinen Zentimeter. Ich war eine Gefangene, das war mir ja schon lange klar gewesen. Eine Sklavin.
Als Itachi das über Gaara erzählte, riss ich die Augen auf. Gespannt auf Sasoris Reaktion wandte ich mich zu diesem um. "Chiyo?", fragte er neugierig, schien aber keineswegs traurig, höchstens nachdenklich. Sie hatte sich geopfert für sein Leben? Wenn er bereits tot gewesen war? Hatte ihr Chakra nicht gereicht? "Wenn wir dabei gewesen wären, wäre sie vielleicht noch am Leben", flüsterte ich meiner Schwester zu, auch wenn ich diese Chiyo nicht kannte. Anscheinend hatte sie unseren Freunden und Gaara geholfen, daher war sie auch unsere Freundin.
"Schade", sagte ich zu Itachi. "Ich hatte ehrlich gesagt gehofft, dass du stirbst." Auch wenn er vielleicht wusste, dass ich log, so viel es mir dennoch schwer, nach allem was er jetzt gerade getan hatte, mir diese Worte zu verkneifen. Sayori und ich hatten endlich Zeit zum Reden gefunden, und er hatte alles zerstört, er war dafür verantwortlich, dass wir getrennt wurden und er hatte dafür gesorgt, dass ich nun Ärger mit Pain hatte. "Ich weiß", knurrte ich dann hochmütig und drehte mich ein letztes Mal zu meiner Schwester um. Ein Kopfschütteln. Sie sollte auf gar keinen Fall versuchen, jetzt etwas zu unternehmen. Itachi war durch meine Hilfe stärker als zuvor, und von Sasoris Kräften hatte nur sie eine Ahnung, doch ich konnte mir vorstellen zu was er fähig war. Dann versuchte ich ihr zu zulächeln. Es würde schon alles gut werden, Pain ist ein ganz lieber, es ist nicht so schlimm wie es aussieht. Ich drehte mich wieder um und das Lächeln verging mir. Ich musste schwach wirken in ihren Augen. Mich so von Itachi fertig machen zu lassen und mich nicht auch nur ansatzweise gegen das alles zu wehren, bis auf die Kommentare vielleicht.
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