"Ein Schmerzmittel", sagte ich ruhig und ließ die Hand wieder sinken, um sie stattdessen um ihren Arm zu legen. "Es kann aber sein, dass du davon ein wenig schläfrig wirst. Du warst ja ohnehin schon ziemlich k.o." Sayoris nächste Worte überraschten mich nicht. Was mich überraschte, war, dass ihr die Sache mit dem jungen Kazekage anscheinend so zu Herzen ging. Aya hatte das kaum interessiert. Ob die ältere Schwester wohl eine nähere Bindung zu ihm hatte? Schweigend hörte ich ihr zu, bewegte mich jedoch keinen Zentimeter vom Fleck, sondern verstärkte meinen Griff um ihre Arme noch - falls sie jetzt auf irgendwelche dummen Gedanken kam... Allerdings sollte der Trunk bald seine Wirkung zeigen. Und wie gesagt, sie war in diesem Moment ohnehin schon ziemlich schwach. Ich machte mir keine allzu großen Gedanken um einen Angriff ihrerseits. Kalt und emotionslos blickte ich geradeaus. Alberner Gefühlskram.
Erst als sie meinen Namen sagte, nein, geradezu heraus spie, wurde ich wieder hellhörig. "Du hast also tatsächlich schon von mir gehört", stellte ich mit einem kleinen Lächeln fest. Sie wusste sogar, dass ich aus Suna stammte. Hatte ihr das etwa ihr kleiner Kagefreund erzählt? Wie süß ...
Sayoris letzte Worte waren nur noch ein Murmeln, trotzdem nahm ich sie klar und deutlich war. Stumm lächelte ich in mich hinein. "Was soll ich dazu sagen", hauchte ich schließlich leise, "es war nun mal mein Auftrag gewesen." Behutsam legte ich die Nan auf das Bett zurück und bückte mich nach den Fläschchen um sie wieder in das Regal einzusortieren. "Außerdem ..." Obwohl ich wusste, dass sie mich längst nicht mehr hören konnte, wandte ich mich wieder zu ihr um und trat näher. "... gehört es zu meinen Hobbys die Anführer meines ehemaligen Dorfes zu besiegen." Mit dem gleichen müden Gesichtsausdruck wie immer, legte ich die Decke über sie, die zuvor bereits von ihrer Schwester benutzt worden war. Dann wandte ich mich mit in die Hüfte gestemmten Händen dem Ausgang zu. Ein Seufzen entwich mir, als ich an das beschädigte Holz zurück dachte, dass ich heute früh erst repariert hatte. Während ich mir das Haar aus dem Gesicht schüttelte, wandte ich mich ein letztes Mal zu Sayori um. "Hoffen wir, dass du sie nicht auch wieder kaputt machst, sowie deine Schwester." Dann trat ich aus der Tür.