cf: Eingangstor

Ich saß neben Yuna in einem Schaukelstuhl auf der Terasse. Mama hatte uns ein paar Cocktails gemacht, dann war sie mit Tante Sayori, Papa und Onkel Sasori ins Dorf aufgebrochen. Die vier Jungs waren ins Wohnzimmer gegangen zum Karten spielen. Wahrscheinlich wollten sie wieder testen, wer von ihnen sein Dojutsu am besten beherrschte oder wer allgemein der beste war. Wenn auch nur im Karten spielen. Denn wenn man in meiner Familie Karten spielte, dann nur mithilfe seines Kekkei Genkais. Es sei denn ich oder auch Tante Kurenai spielten mit. Dann waren sie manchmal so nett und ließen es sein. Bei dem Gedanken daran sank meine Stimmung einmal mehr in den Keller und gedankenverloren saugte ich das blaue Getränk durch den Strohhalm ein. Ich lehnte den Kopf an meine Lehne und sah rüber zu meiner Cousine. Nett von ihr, dass sie hier bei mir geblieben war, wo sie doch genauso gut hätte mitspielen können bei ihren Fähigkeiten. Vielleicht wollte sie aber auch nicht rein, weil Ryu da war ... Plötzlich wurde die Sonne, die mein Gesicht warm beschien, verdunkelt und jemand landete elegant im Grün des Gartens.

"Hallo Mayumi!", sagte ich charmant grinsend, während ich elegant auf dem Rasen der Familie Uchiha landete. Ich kam für gewöhnlich immer über den Garten ins Haus, weil ich hier sozusagen meinen zweiten Wohnsitz hatte. Keine Familien waren enger befreundet als die von meinem Vater und Sasuke Uchiha. Und weil ich wusste, dass Mutter und Vater heute aus dem Haus waren, wusste ich das die Uchiha-Kinder auch allein zu Hause sein würden. Außerdem, wenn "Onkel" Sasuke nicht da war, dann konnte man sich etwas chilliger durchs Haus bewegen. (Nebenbei fragte niemand die ganze Zeit, wer nun besser im Training war, Izuna oder ich.) "Wo finde ich denn deinen Bruder?", fragte ich die jüngste Uchiha und kam auf die Terasse zu. Dabei fiel mir noch ein weiteres Mädchen auf. "Wer ist denn deine neue Freundin?"
Ich musterte sie kurz, sah dann aber wieder zu Yumi, und auf ihr blasses Gesicht, dem ich das Sonnenlicht raubte. Und durch das Fenster konnte ich auch erkennen, dass drinnen Ryu, Joko, mein bester Freund und ein vierter Junge Karten spielten. "Oh nein, wieder Kartenspielen auf besondere Art udn Weise?", fragte ich genervt und lächelte dann Mayumi breit an. "Dann bleibe ich wohl kurz noch hier draußen und leiste euch beiden Gesellschaft!"

Ich erstarrte als Shiro mich begrüßte und wurde - wie sollte es anders sein - schrecklich rot. Das wurde ich nämlich immer in der Nähe des besten Freundes meines großen Bruders. Allerdings schien das diesem nie aufzufallen.
Leidend deutete ich auf die Tür hinter mich. "Izuna ist mit den anderen im Wohnzimmer." Dann blickte ich zu Yuna. Automatisch schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht, das ich nun auch Shiro schenkte. "Das ist Yuna, meine Cousine. Sie und ihre Familie sind wegen des großen Treffen's hier. Sag hallo, Yuna", scherzte ich grinsend, als würde ich mit einem ungezogenen Kind sprechen. Aber manchmal schien es einfach, als würde meine Lieblingscousine Menschen hassen ...
Ich sah zurück zu Shiro, folgte kurz seinem Blick nach drinnen und lächelte dann traurig zurück. "Ja, leider ..." Ich wusste nicht, ob ihm bekannt war, wie mich solche Spiele meiner Familie verletzten, aber ich wusste mit Sicherheit dass er sie genauso wenig mochte wie ich. Auch Shiro besaß keine Art Dojustu, obwohl seine Mutter nebenbei bemerkt das Byakugan beherrschte. Genau wie seine Schwester. Seltsam, dass ihm diese Kraft nicht vererbt worden war. Allerdings war er auch ohne stark genug, stark genug um der beste Freund von Izuna zu sein. Nicht so ein Loser wie ich.
Geschockt sprang ich auf. Was? Er wollte hier bleiben? Nein! Das würde ich doch nie aushalten! "Was? Oh, ach, nicht doch! Ich geh schnell rein und sag ihm Bescheid, dann kommt er sicher gleich raus! Mit Dei haben sie doch jetzt genug Spieler!", faselte ich unkontrolliert hinter einander und wurde schon wieder rot.

Strahelnd setzte ich mich auf das Fußende von Mayumis Liege und warf ich ein freundliches Lächeln zu. "Ach warte doch noch einen Moment. Izuna sieht mich bestimmt gleich oder spürt mich, wie auch immer und solange können wir uns doch unterhalten." Immerhin wurde sie immer so süß rot, wenn ich einige Dinge sagte, die sie verlegen machten, aber ich schätzte, dass sie das bei jedem Jungen wurde.
"Hallo Yuna. Nett dich kennenzulernen!", ich streckte ihr meine Hand entgegen, welche sie zögerlich nahm. "Hallo. Du bist der Sohn des Hokage oder?", fragte sie etwas neugierig und sah mich skeptisch an. "Ja, Shiro Uzumaki!" Wie immer lächelte ich und wendete mich dann wieder an Mayumi. "Du willst mich doch nicht loswerden oder?"
Im selben Moment sprang sie aufgescheucht von der Liege und ich sah ihr mit zusammengezogenen Augenbraune und leicht verletztem Blick dabei zu. Sie haspelte schnell und nervös einige Wörte herunter, doch ich griff nur beruhigend nach ihrer Hand und sagte möglichst sanft: "Atmen Mayumi, du weist dich, ich mag deine Witze und Izuna wird mich wie gesagt bemerken." Ich strich kurz über ihren Handrücken und fügte dann noch bei: " Du musst dir nicht die Mühe machen und reingehen." Mein Augen wurden zu Strichen, während ich ihr ein Lächeln zuwarf.

Dass er sich auf meine Liege gesetzt hatte, hatte mich ja schon fast zu einem Schlaganfall getrieben, doch das nun ...
"Nein, ganz sicher nicht...", hatte ich vorhin noch herausbringen können, inzwischen rot wie ein Radieschen. Ich wurde nicht soo oft rot bei Jungen, aber wenn es um Shiro ging ... Er war einfach so schrecklich süß! Und zugegeben: ich war wahrscheinlich ungefähr seit meiner Geburt in ihn verknallt.
Der verletzte Ausdruck in seinen Augen ließ mein Herz einen Stillstand bekommen. Ooooh, er ist ja sooo süüüüß ... Verträumt lächelte ich ihn an und gefror mit dem selben Lächeln zu einem Eisblock als er plötzlich meine Hand nahm (sie ist jetzt Howard ~ "Howard, warum grinst du denn so?" ;D). "Du... magst meine Witze...", brachte ich bereits in einer Art Tranceartigem Zustand heraus. Ich spürte wie die Elektrokardiografie, also mein Herzschlag Messer, seinen Nullpunkt erreichte. Ich bekam keine Luft mehr. Und dann sackte ich auch schon augenverdrehend in Shiro's Arme.
Plötzlich ertönte eine ziemlich vertraute Stimme ... "Shiro, hey! Ma ... Mayumi? Shiro, was machst du denn da mit ihr?!" Ich spürte wie ich sofort von jemand anderem hochgehoben wurde. Und zwar von Izuna. "Ist nicht seine Schuld ... Kreislaufprobleme ...", murmelte schwächlich mit immer noch geschlossenen Augen. Oh je. Jetzt würde Yuna etwas haben, mit dem sie mich ewig ärgern konnte.

Ich kam auf die Terasse, da ich geglaubt hatte, die Stimme von Shiro zu hören. Da wir verabredet waren, zum Training und weil wir ein bisschen um die Häuser ziehen wollten, kam mir das auch gar nicht so undenkbar vor. Er kam ja immer über den Garten ins Haus. Als ich dann aber die Tür öffnete und sah ich, wie Mayumi in die Arme meines besten Freundes fiel und er sofort seine Arme um ihren Körper schlang (Eine Geste die mir überhaupt nicht gefiel!), lief ich grimmig auf diesen zu. "Shiro, hey! Ma ... Mayumi? Shiro, was machst du denn da mit ihr?!" Ich packte meine kleine, zarte Schwester und schob meine Arme unter ihre Beine, um sie hoch zu nehmen. Mit finsterem Blick sah ich in Shiros blaue Augen. Dieser zuckte kurz zusammen und setzte zu einer Erklärung an, da meldete sich Mayumi zu Worte. "Ist nicht seine Schuld ... Kreislaufprobleme ...", brabbelte sie und ich strich ihr sanft übers Haar. Sie sah blass aus, noch blasser als sonst, und ihr Atem ging schwer. "Er hat dir wirklich nichts getan?", fragte ich brüderlich, umsorgt ... "Nein Man, ich wollte sie nur bitten hier draußen zu bleiben und dann ist sie umgekippt", verteidigte sich Shiro und gestikulierte verzweifelt mit den Händen. Skeptisch zog ich eine Augenbraue in die Höhe und wollte gerade eine weitere Frage stellen, als Yuna gelangweilt ein Kommentar zu der Situation von sich gab. "Er hat recht. Mayumi hat einfach mal vergessen zu Atmen und ist dann weggeklappt." Bei ihren tonlosen Worten fragte ich mich einmal mehr, wie meine kleine Schwester unsere Cousine so mögen konnte. Aber vielleicht benommen sich Mädchen ja untereinander anders.
"Und warum hat sie vergessen zu Atmen?", fragte ich immer noch wütend und zugleich verwirrt, denn sie Erklärung kam mir scheinheilig vor. Warum sollte ein Mensch vergessen Luft zu holen? Argwöhnisch starrte ich deshalb Shiro und Yuna in Grund und Boden, während ich den Griff um Mayumi verstärkte. "Hm, warum sollen wir das wissen? Frag sie doch selber!", atwortete mir Yuna freiraus und grinste dabei. Verständnislos sah ihr ihr in die bernsetinfarbenen Augen. "Sie ist wohl offensichtlich gerade nicht in der Lage zu sprechen!", maulte ich und das Funkeln meiner Augen wurde erneut finster. Doch als ich den Blick auf meine kleine Schwester senkte, schwang mein Gemüt von verärgert zu liebevoll um. "Geht es oder soll ich dich in dein Zimmer bringen?", fragte ich sanft flüsternd und strich erneut durch das Haar Mayumi's. Nichts war mir wichtiger als ihr Wohlbefinden!

(Wie gefällt dir die freie Interpretation von Izuna oder eher nicht? :D)

In Izunas Armen kam ich mir behütet und geborgen vor. Auch wenn meine Brüder manchmal zwei arrogante Spinner waren, so wusste ich doch, dass sie sich immer um mich sorgen würden. Ein wenig zu sehr vielleicht, aber mir ging es mit ihnen ja nicht anders. Nur ... das Joko und Izuna nun mal nie in solchen Situationen steckten. Niemals.
Ich lauschte den Worten der anderen und wurde dabei gleich noch ein bisschen röter. Yuna. Ich spürte, dass sie ihren Spaß an dieser Sache hatte. War das ihre Art sich für den kleinen Schubser zu revanchieren? Naja, immerhin konnte ich so tun als hätte ich sie gar nicht gehört.
"Ähm..." Meine Stimme brach und ich vesuchte mein klopfendes Herz zu beruhigen. Es war doch nur Shiro! Und Izuna war hier ... das hieß, ich musste mich zusammen reißen. Denn wenn mein ältester Bruder herausfand, dass ich in den Uzumaki verliebt war, dann würde er nicht mir, sondern ihm Feuer unterm Hintern machen, das wusste ich. Wobei, wenn ich so dran dachte ... wahrscheinlich würde er das wortwörtlich tun. Von diesem Gedanken leicht zum schmunzeln gebracht, ging es mir wieder gleich besser. "Nein, geht schon." Ich zwang mich zu einem Lächeln und schlug flatternd die Augen auf. "Kannst mich wieder runterlassen, Brüderchen. Ich glaub ... ich kann wieder alleine stehen." Bei dem Gedanken daran, wie ich in zuerst Shiro's Arme gefallen war, errötete ich gleich erneut.
Als ich wieder fest auf den Beinen stand, verschränkte ich fröstelnd die Arme. Ich spürte, wie ich erwartungsvoll angesehen wurde. "Ich hab heute den ganzen Tag noch nichts gegessen", sagte ich schließlich frei heraus. Automatisch wanderte mein Blick zu Shiro und ich erstarrte. "Und Asthma", fügte ich tonlos hinzu. Okay. Das war gelogen. Ohne ein weiteres Wort wandte ich mich zur Tür, ehe mir der Gedanke kam, dass er das vielleicht ein bisschen unhöflich finden könnte, gerade wo Izuna ihn doch so angefahren hatte. Ich verzog kurz das Gesicht, ehe ein ehrliches Lächeln auf meinen Lippen erschien. "Und danke, Shiro. Für die schnelle Reaktion." Solange ich es aushielt - ungefähr fünf Millisekunden - hielt ich seinen Blick fest. Dann verschwand ich nach drinnen. "Ich mache uns Dango, ja?", rief ich laut in die Runde, sodass mich alle hören konnten - die drinnen und die draußen. Drinnen wurde ich übrigens von sechs glühenden Augenpaaren fixiert. Ich erstarrte und schüttelte mich. "Ihr seht gruselig aus, wisst ihr das?", fragte ich meine jugendliche Verwandtschaft spitz (sie macht jetzt so eine Naruto-sieht-wieder-lustig-aus-Fresse ;D).

Wie konnte man den ganzen Tag über nichts essen?, fragte ich mich, während ich Izuna dabei beobachtete, wie er seine Schwester wieder zu Boden ließ. Dann lächelte ich Mayumi zu, die immer noch etwas blass war mit sehr geröteten Wangen. "Ich hätte dich ja schlecht umfallen lassen können", sagte ich charmant und ernete einen bösen Blick von Izuna. "Was stimmt doch!", formte ich lautlos mit den Lippen und mein bester Freund grinste und verdrehte die Augen. "Hätt' ich jetzt auch gesagt", antwortete er ebenfalls lautlos, seine Augen funkelten belustigt. Ein Glück hatten wir das wortlose Sprechen geübt, sonst könnten wir uns nicht so gut verständigen, ohne das andere alles hörten. Ich erwiderte sein Grinsen und sah dann Mayumi dabei zu, wie sie ins Haus ging, um uns Essen zu machen. Einen kurzen Moment trafen sich unsere Blicke. Ihr schwarzes Haar wippte süß als sie sich in Bewegung setzte und ich hörte, wie mein Magen knurrte, als meine Gedanken zum Wort Dangos abschweiften. Ich hatte Hunger! Ganz deutlich hatte ich Hunger!
"Helfen du und Yuna ihr, dann kann ich noch zu Ende spielen!", befahl Izuna. Ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er keine Fragen stellte, sondern eher Anweisungen gab. Er war ein geborener Anführer. Ich nickte. "Ja, können wir machen, aber dann gehen wir noch trainieren oder?" Izuna lächelte mich breit an. "Klar, ich lasse es mir noch nicht entgehen, dich fertig zu machen!" Spielerisch griff er mich an und ich erwiderte seine Geste. Wir kämpelten kurz, dann löste ich mich und sah zu der Cousine von Mayumi und Izuna. "Lass uns hinterhergehen, sonst ist Yumi schneller fertig, als wir Dango sagen können!"
Izuna setzte sich, nachdem wir alle ins Haus gekommen waren, wieder an den Tisch und Joko fragte mich neugierig: "Sehen wir gruselig aus?" Ich nickte. Die zwei Sharigan und das Noctemgan leuchteten aufgeregt und zusammen sahen sie aus wie eine kleine Armee. Mal wieder bedauerte ich, dass ich das Byakugan meiner Mutter nicht geerbt hatte, aber ich kam auch gut ohne Do-Jutsu klar. Zwar würde es mir dann leichter fallen, gegen Izuna zu kämpfen, aber so hatte ich mehr den Drang mich zu verbessern. "Und du hängst hier oft rum?", fragte Yuna bemüht und aus Höflichkeit anwortete ich: "Ja, Izuna ist mein bester Freund." Dann kamen wir schon in der Küche an. "Mayumi! Wir dürfen dir helfen! Du kannst schlecht alleine für sieben Leute kochen!" Und etwas beleidigt fügte ich hinzu: "Außerdem möchte die Masterrunde noch zu Ende spielen!"