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Haus
Zwei Tage später ...
Nachdem ich und Konan und voneinander verabschiedet hatten, waren Shi und ich bis ins an Konoha grenzende Reich gereist und hatten dort in einer Herberge die Nacht verbracht. Am nächsten Tag hatte er mich dann bis zum Hafen gebracht und sich von mir verabschiedet, da er noch andere Dinge zu erledigen hatte. Seine Familie brauchte in Konoha seine Unterstützung...
Und immer noch dachte ich ein bisschen an seine letzten Worte: "Mir wäre es lieber, wenn wir uns im Krieg nicht begegnen." Natürlich war es ihm lieber, denn er würde in der medizinischen Einheit herumhängen, und es gab nur wenig Gründe für mich da vorbei zu schauen. Apropos Krieg, nachdem ich gestern erst später am Abend im Schloss eingetroffen bin, die Überfahrt hatte es in sich, war ich heute Morgen sehr zeitig aufgestanden, um bei Baki vorbeizuschauen. In der Tasche verwahrte ich ruhig Nagatos altes Gewand und starrte aus dem Fenster. "Sie kommt bestimmt gleich um die Ecke", sagte Baki beruhigend und wirklich, nur wenige Minuten später schoben sich die Büsche auseinander und eine eher kleinlich guckende Aya schlüpfte aus dem Wald. Sie wirkte etwas scheu, als würde sie sich nicht trauen, in die Nähe des Hauses zu kommen und ungläubig öffnete ich den Mund. Ein Laut der Erstaunung glitt von meinen Lippen. Oh nein, ich hatte eine ungute Vorahnung, was dieses Gesicht mir sagen sollte ... "Meister Baki", sagte ich und sah zu meinem Senseij. "Ach, ruhig mein Kind, ich werde uns schnell einen Tee machen, öffne du ihr doch die Tür." Ich kam seinen Anweisungen nach und drückte die Klinke nach unten, um meiner Schwester direkt in die Augen zu sehen.
"Und, woher kommt der Gegenstand?", fragte ich spitz und beäugte sie kritisch ... dabei lehnte ich mich gegen den Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust. "Und wenn das Wort Uchiha fällt, bist du tot!"
Zwei Tage Später
Mit kleinlichem Lächeln kam ich durch die Tür geschlüpft, ein Rucksack locker über den Rücken geschwungen, indem sich eine Art Gürtel aus Strick befand. Ich hatte ihn in einer Kiste gefunden, tief in den geheimen Räumen des Naka-Schreins verborgen, welche man nur mithilfe eines Dojutsus öffnen konnte. Auf der Kiste hatten vier Buchstaben geprangt: M.U. und I.U. Auf gut Glück hatte ich diesen Gürtel mitgehen lassen. Nun fraß mich das schlechte Gewissen fast auf.
Ich schenkte Sayori ein strahlendes Lächeln. "Aus einer Kiste!" Dann schob ich sie augenverdrehend aus dem Weg, zog die Schuhe unterwegs aus und lief in die Küche. "Hallo Senseij!", flötete ich und begrüßte Baki mit einer schnellen Umarmung. "Hallo, mein Kind", erwiderte er gutmütig von seinem Platz an der Küchenzeile aus, wo er gerade Tee zu kochen schien. "Ich hoffe du warst erfolgreich...?" Sein Blick wanderte zu Sayori, die so eben - wahrscheinlich immer noch etwas bockig - zur Tür herein kam. "Ja", begann ich ausweichend. "Also ... es ist auf jedenfall der Gegenstand eines sehr mächtigen Ninjas." Baki seufzte auf. "Gehen wir nach draußen, Mädchen."
Wie immer nahmen wir auf der Terasse Platz. "Also", begann unser Senseij nun, nachdem Sayori und ich unsere Gegenstände neben uns ausgebreitet hatten. "Dein vertrauter Geist wird also Nagato aus Amegakure sein." Er nickte meiner Schwester zufrieden zu und schien dann ein wenig in Gedanken zu versinken. Ob er Nagato wohl gekannt hatte? Baki war viel in seinem Leben gereist und manchmal staunte man, wie viele Beziehungen er hatte. "Ich kannte seinen Senseij", sagte er schließlich. Meine Augen weiteten sich überrascht und ich tauschte einen Blick mit Sayori. "Den kauzigen Jiraya?", fragte ich verblüfft. Auch wenn er ein bisschen pervers gewesen war, so hatte ich ihn dennoch gemocht. Naja, okay. Das war auch nichts besonderes bei mir. "Ja." Baki schmunzelte ein wenig. "Ein großartiger Mensch und ein ausgezeichneter Shinobi." Nun wandte er sich an mich. "Nun, Aya. Wen hast du uns mitgebracht?" Ich versuchte ein selbstbewusstes Gesicht zu machen und richtete mich ein wenig auf meinem Kissen auf. "Also ... entweder Izuna Uchiha oder ... seinen Bruder", sagte ich ausweichend. "Du weißt nicht von wem der Gegenstand stammt?", fragte Baki schockiert. "Sein Bruder?", forschte Sayori stattdessen misstrauisch nach. Ich warf den beiden abwechselnd einen Blick zu. Ach stimmt ja. Ich hatte ganz vergessen dass sie sich in Uchiha Geschichte nicht ganz so gut auskannten wie ich. Zumindest bei Sayori nicht. "Ähm... Madara?" Die beiden starrten mich an. Nach einer ganzen Weile nippte Baki schließlich von seinem Tee. Ein ganz schlechtes Zeichen. Ich schrumpfte in mir zusammen. "Naja, wisst ihr", begann ich nun zu erklären. "Ich dachte mir, wär kann Madara schon besser schlagen als Madara?" Klang doch logisch oder? "Falls es dir gelingt ihn unter Kontrolle zu bringen.", warf Baki ein. "Du hast gesagt, wir sollen einen mächtigen Shinobi auswählen!", verteidigt ich mich. Baki legte den Kopf schief und murmelte schmunzelnd etwas in seinen Tee hinein. "Vielleicht nicht ganz so mächtig." Kopfschüttelnd griff ich ebenfalls nach meinem Tee. "Ich bin mir sowieso ziemlich sicher, dass es Izuna ist." Während ich trank, glitt mein Blick zu dem Gürtel aus Seil. Izuna, dachte ich. Vertrauter Geist, lass mich jetzt bitte nicht im Stich.
Enttäuscht schüttelte ich mit dem Kopf. Das sie einen Uchiha erwählen würde, hatte ich mir fast schon denken können, aber ausgerecht einen von den beiden großen Legenden? Von denen hatte ja sogar ich gehört, als zu mindestens von Madara, was nicht undenkbar war, seit er in unserer Anwesenheit den Krieg erklärt hatte. "Du kannst sehr froh sein, wenn es Izuna ist!"
Ich nippte an meinen Tee und sah auf meinen Gegenstand. "Glaubst du es wird mir möglich sein, Nagato zu kontrollieren?", fragte ich neugierig meinen Senseij und starrte nachdenklich auf mein Spiegelbild in der Tasse. "Ihr müsst die beiden nicht wirklich kontrollieren können, es reicht, sie an euch zu binden ..." Plötzlich wieder ganz aufmerksam, ruckte ich mit den Kopf nach oben und sah in Bakis faltiges Gesicht. "Binden?", hakte ich unsicher nach, denn ich verstand nicht, wie wir das anstellen sollten.
"Ja", sagte Senseij-Ich-Nippe-Jetzt-Erstmal-Gemütlich-An-Meinem-Tee und schwieg eine Minuten, meinen verwirrten Blick ignorierend. Erst nachdem ich seufzend nach hinten kippte, um mir den von Wolken gezierten Himmel anzusehen, bekam ich die Antwort: "Ihr müsst eine emotionale Bindung zu ihnen aufbauen und sie dazu bringen euch freiwillig zu helfen. Natürlich könnt ihr sie zwingen, aber die Wirkung der Jutsus ist dann schwächer ..." Ich starrte immernoch in den Himmel und dachte darüber nach, wie ich am besten eine Bindung zu Nagato aufbauen würde ... "Auf welchem körperlichen und geistigen Zustand befinden sich unsere Vertrauten Geister?" Baki schnazlte kurz mit der Zunge, als hätte er die Frage schon lange erwartet und erklärte dann, ganz der weise Lehrer: "Körperlich um die Drehe zu der man den Gegenstand einordnen kann, möglicherweise das Alter der letzten Berührung damit ... geistig werden sie den Stand bis zu ihrem Tod besitzen mit allen Jutsus und Erlebnissen." Ich dachte kurz nach. Das hieß, dass Nagato vielleicht gesund sein würde, auf jeden Fall wird er wissen, wer wir sind, beziehungsweise, ich bin.
"Klingt nicht übel", murmelte ich und sah weiter gen Himmel. "Wann fangen wir an?", gelassen hüpfte die Frage von meinen Lippen, die sich gleich darauf zu einem Lächeln verformten. "Außer Aya möchte nochmal über ihren Gegenstand nachdenken ...?" Ich lachte kurz, richtete mich wieder auf und wurde prompt mit einem strengen Blick Bakis zurecht gewiesen.
"Jaja, nicht witzig, ich weiß", sagte ich die Situation entschärfend und hob die Hände vors Gesicht.
Aufmerksam hörte ich Baki zu, doch bei dem Kommentar meiner Schwester rammte ich ihr genervt einen Arm in die Seite und schlug ihr dann die Hände vom Gesicht. "Aya ist zufällig sehr zufrieden mit ihrem Gegenstand." Aufgebracht funkelte ich sie an, auch wenn ich ihr nicht wirklich böse war. Baki unterbrach unseren kleinen Streit. "Wenn ihr möchtet, können wir sofort anfangen. Schließlich steht der Krieg bevor. Umso schneller ihr das Jutsu lernt, umso besser. Der schwierige Teil besteht sowieso darin, euch mit euren vertrauten Geistern anzufreunden." Ich lächelte triumphierend in mich hinein. Ich hatte das Gefühl, dass mir dieser Part nicht besonders schwer fallen würde. Immerhin war Izuna ein Uchiha, und mit Mitgliedern dieses Clans verstand ich mich super, egal zu welcher Epoche. Tatendurstig erhob ich mich. "Gut, na dann mal los." Baki lächelte mir kurz schwach zu, ehe er ein paar Schriftrollen aus seiner Toga kramte und sie uns reichte. "Solange ihr richtig lest, solltet ihr eigentlich alles alleine schaffen. Auf dem Schrank in der Verande findet ihr Papier und Tinte, falls ihr gerade keines davon bei euch habt." Zu elegant für einen so alten Mann erhob auch er sich. "Ich werde mich derweil in den Garten zur Meditation begeben. Ich möchte auch dass ihr das Jutsu dort übt, damit ich euch besser im Auge behalten kann. Solltet ihr mich brauchen, sollte es irgendwelche Schwierigkeiten geben, ruft mich einfach." Eindringlich blickte er mich an. "Wenn alles gut geht, werdet ihr schon bald Kontakt zu den Toten, zu euren vertrauten Geistern aufnehmen. Seit in jedem Fall höflich und beantwortet ihre Fragen wahrheitsgemäß. Sie haben ein Recht darauf, zu erfahren was mit ihnen geschieht. Es sei denn...", nun wandte er sich speziell mir zu, "...Aya, es handelt sich tatsächlich um Madara. Dann möchte ich, dass du mich rufst, verstanden?" Ernst nickte ich.
Keine zwei Minuten später standen Sayori und ich an unterschiedlichen Flecken verteilt auf dem herrlich grünen Rasen. Senseij Baki saß etwas weiter von uns entfernt an einem Teich, verborgen von bunten Bäumen und Sträuchern. Wahrscheinlich wollte er uns und unseren neuen Werkzeugen eine gewisse Privatsphäre lassen.
Aufgeregt wandte ich mich meiner Schriftrolle mit dem verborgenen Jutsu zu und fing an, die benötigten Zeichen auf meinem Pergament einzutragen. Zudem sollte der Vertrag mit Blut besiegelt werden ... Ich zögerte keine Sekunde, als ich mir mit dem Kunai in die Hand ritzte und die rote Flüssigkeit auf dem vorgesehenen Feld verteilte. Ich hielt inne. Nun fehlten nur noch die nötigen Handzeichen, die ebenfalls in der Erklärung beschrieben waren. Unschlüssig blickte ich hinüber zu meiner großen Schwester. Was, wenn es doch der Geist von Madara war? Würde ich damit fertig werden?
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